Freie Presse vom 26.02.2016, von Mike Baldauf
In drei Gartenanlagen im Zschopauer Raum sind offenbar am Wochenende Täter auf Beutezug gewesen. Auch im Krumhermersdorfer Freibad gab es Schäden.
Als mehrere Mitglieder des Krumhermersdorfer Kleingartenvereins "Am Pilzhübel" am Samstagmorgen die Anlage betraten, um ihr Vereinsheim auf Vordermann zu bringen, bemerkten sie, dass etwas nicht stimmt. An einer Laube war eine Fensterscheibe eingeschlagen ...
Später fanden sie noch drei andere aufgebrochene Gartenhäuser. An einem weiteren seien die Täter am Türschloss gescheitert, berichtet Steffen Müller. Möglicherweise wurden sie auch gestört, vermutet der Vereinsvorsitzende. Denn in der Nacht zuvor hätten gegen 23.30 Uhr Jugendliche aus dem Ort drei Leute aus der Kleingartenanlage herauskommen und mit einem Auto in Richtung Hohndorf fortfahren sehen.
Möglicherweise kamen die selben Einbrecher am nächsten Tag zurück. In der Nacht zu Montag wurden laut Müller sechs weitere Gartenhäuser aufgebrochen. Offenbar haben sich die Eindringlinge robuste Häuschen ausgesucht, bei denen anzunehmen war, dass es etwas zu holen gibt, mutmaßt der Vereinschef. Doch die Ausbeute blieb kärglich. Kinderbücher, eine Wasserpfeife mit Tabak, ein Fünf-Liter- und ein 20-Liter-Kanister mit Benzin würden vermisst. Zudem ein alter Kofferfernseher aus der DDR. Wertvollere Dinge wie Werkzeuge, etwa einen Akkuschrauber oder Rasenmäher, hätten die Diebe dagegen stehen lassen. Dafür sei der Sachschaden, den sie anrichteten, um so höher. Wie hoch genau, kann noch niemand sagen. Auch nicht die Polizei.
Zuerst werden die Gartenbesitzer angeschrieben, um Schadensangaben zu machen, erklärt Heidi Hennig von der Polizeidirektion Chemnitz. Auf Nachfrage von "Freie Presse" bestätigte sie gestern, dass es am Wochenende noch weitere Einbrüche in Gartenlauben gab. Weil über die Schadenshöhe bislang nichts bekannt ist, seien auch noch keine Medien informiert worden.
Neben der Einbrüche in der Anlage "Am Pilzhübel" liegen der Polizei weitere Meldungen vom Wochenende über acht betroffene Gärten an der Krumhermersdorfer Straße in Zschopau und drei in der Anlage "Am alten Badeplatz Zschopau" nahe der Bertolt-Brecht-Straße vor. Eingebrochen wurde zudem in ein Gebäude auf dem Gelände des Krumhermersdorfer Freibades. Heidi Hennig berichtet von einem aufgehebelten Tresor und einem aufgebrochenen Schlüsselkasten. Mit den Schlüsseln wurden sämtliche Räume durchsucht. Zwei Notebooks fehlen. Nahezu ausschließlich Sachschaden sei entstanden, da in dem Gebäude im Winter weder Bargeld noch größere Wertsachen aufbewahrt würden, so Bauamtsleiterin Kerstin Buschmann. Sie nimmt an, dass die Täter schon am vorhergehenden Wochenende da waren.
Auch die Ermittler der Polizei gehen von mehreren Tätern aus. "Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei diesen Fällen um ein und dieselbe Gruppe handelt", so Hennig.
"Wir haben schon überlegt, eine Wache aufzustellen", sagt Vereinschef Steffen Müller. Aber das funktioniere nicht, weil alle zur Arbeit gehen. Und diejenigen, die Zeit hätten, seien alle schon über 70 Jahre alt. In der Gartenanlage "Am Pilzhübel" wurde Müller zufolge das letzte Mal zu DDR-Zeiten in den 1960er-Jahren eingebrochen.