Freie Presse vom 08.06.2016, von Sebastian Münster
Auf der Börnichener Länge ist ein Autofahrer umgekommen. Damit gab es in der Region zwei Todesfälle in vier Tagen. Beide werfen Fragen auf.
Gegen 3.30 Uhr gestern Morgen ist ein 32-Jähriger aus bisher ungeklärten Umständen auf der Börnichener Länge (S 227) bei Krumhermersdorf tödlich verunglückt. Das teilte die Polizeidirektion Chemnitz mit. Noch am Vormittag war zunächst unbekannt, ob es sich bei dem Opfer um einen Mann oder eine Frau gehandelt hat und ob eventuell mehr als eine Person in dem Wagen gesessen haben könnte. Zugelassen worden ist das Fahrzeug im Landkreis Mittelsachsen.
Der Skoda Octavia Kombi sei auf gerader Strecke in Richtung Börnichen unterwegs gewesen und etwa 500 Meter nach dem Abzweig Krumhermersdorf nach links von der Straße abgekommen, so der Polizeibericht. Dabei prallte das Fahrzeug gegen einen Baum, schleuderte nach rechts und kollidierte mit einem weiteren Baum. Danach überschlug sich das Auto und blieb auf dem angrenzenden Feld liegen. Der 32-jährige Fahrer erlitt schwerste Verletzungen und verstarb noch an der Unfallstelle, schilderten die Ermittler weiter. Wie es zu dem Unfall kam, versuchten Gutachter der Dekra gestern vor Ort zu klären.
Den entstandenen Sachschaden bezifferte die Polizei gestern auf 10.000 Euro. Fragen warfen auch die Teile eines weiteren, roten Fahrzeuges auf, die die Ermittler an Ort und Stelle fanden. Dieses könnte aus Richtung Börnichen kommend mit den Trümmern des Unfalls kollidiert und vorn rechts beschädigt worden sein, vermuten die Ermittler und hoffen auf Zeugenhinweise.
Gegen 4.06 Uhr sind die Zschopauer und Krumhermersdorfer Feuerwehren alarmiert worden, sagte Mike Hildebrandt, Wehrleiter in der Motorradstadt. Rettungskräfte seien bei Eintreffen der Feuerwehr bereits vor Ort gewesen, haben dem Opfer aber nicht mehr helfen können. Insgesamt 22 Kameraden waren bis zum Mittag mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Bis etwa 15 Uhr war die Straße gestern voll gesperrt.
Grund dafür war auch das anschließende Fällen der beiden schwer beschädigten Bäume, wie René Seidel bestätigte. Die Feuerwehr hatte den Leiter der Gornauer Straßenmeisterei verständigt, der gegen 10 Uhr entschied, die beiden Gehölze zu beseitigen. "Teile des Autos hatten sich regelrecht in den Stamm gebohrt, sodass das unvermeidlich war", so Seidel.
Es ist bereits das zweite Todesopfer eines augenscheinlich unerklärlichen Autounfalls in vier Tagen. Bereits in der Nacht zum Sonntag war ein Autofahrer auf der Augustusburger Straße (S 223) bei Waldkirchen in Richtung Augustusburg auf gerader Strecke von der Fahrbahn abgekommen und tödlich verunglückt. Auch in diesem Fall sei die Identität des Verunglückten nach Polizeiangaben weiterhin unklar.