"Schwäbische Zeitung" vom 04.12.2017, von Horst Blauhut
Sie ist Kult in Unterschneidheim und beim Weihnachtsmarkt nicht mehr wegzudenken: die erzgebirgische Weihnachtspyramide. Am vergangenen Samstag wurde die wunderschöne, rund fünfeinhalb Meter hohe, handgeschnitzte Weihnachtspyramide zum 20. Mal angeschoben.
Bürgermeister Nikolaus Ebert konnte zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes rund ums Schlössle zahlreiche Gäste begrüßen. Darunter auch eine kleine Delegation aus Krumhermersdorf im Erzgebirgskreis. Von hier stammt die Unterschneidheimer Weihnachtspyramide. Seither verbindet die beiden Gemeinde eine Freundschaft. Zuletzt war in diesem Sommer eine Unterschneidheimer Abordnung zum 725-jährigen Jubiläum von Krumhermersdorf gereist.
Der ehemalige Bürgermeister und Ortsvorsteher von Krumhermersdorf, Jörg Tausch, ließ im Anschluss die Entstehung der Weihnachtspyramide – die Initiative dazu war seinerzeit von Unterschneidheims Altbürgermeister Günter Schenk sowie vom damaligen Ortsvorsteher Karl Rinn gekommen – in seinem Grußwort Revue passieren. Mitglieder des Schnitzvereins Krumhermersdorf hätten die Pyramide für Unterschneidheim gefertigt. 1998 wurde sie mit einem Lastwagen der Firma Leitz abgeholt und dann erstmals zum ersten Advent an der Brücke zur Sechta aufgestellt. Seither werde in Unterschneidheim die erzgebirgische Tradition der Weihnachtspyramide gepflegt.
Susanne Drost, die Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Unterschneidheim, und Ortsvorsteher Stefan Hönle, unterstrichen danach, dass den Unterschneidheimer Weihnachtsmarkt aber nicht nur die Weihnachtspyramide auszeichne. Auch das vielseitige Angebot und das Rahmenprogramm sei außergewöhnlich. So schmückten die drei Kindergärten und die Franz-Bühler-Grundschule die Weihnachtsbäume entlang der Brücke zum Schlössle und der Kindergarten Zipplingen zeigte auf der Bühne den bezaubernden Tanz der Schneeflocken, Schneemänner und Schneefrauen. Der Sportclub Unterschneidheim präsentierte seine drei Tanzgarden der Flying Feets und auch der Nikolaus war mit von der Partie. Schwer zu tun hatte Bernd Trautwein, der mit seinen beiden Kaltblütern wieder die heiß begehrten Kutschfahrten durchs Dorf anbot.
Für Musik sorgten derweil der Posaunenchor Walxheim, die Jugendkapelle des Musikvereins Unterschneidheim , der Jugendchor Cantamos sowie der Männer- und Frauenchor des Liederkranzes.
Vielseitig war auch das kulinarische Angebot der Unterschneidheimer Vereine, Schulen sowie der evangelischen Kirche Walxheim. Und was die angereisten vier Schnitzer aus Krumhermersdorf, die Häklerin und Klöpplerinnen im Sitzungssaal an handwerklicher Kunst demonstrierten, war einsame Spitze – wie übrigens auch der original erzgebirgische Stollen, den die Freunde aus Sachsen mitgebracht hatten.