"Freie Presse" vom 12. November 2019, von Andreas Bauer
Mehr als 400 Vögel vieler Arten sind drei Tage lang in Krumhermersdorf zu sehen gewesen. Viele KindernutztendieChance, einige gehörten sogar selbst zu den Züchtern.
Dieses Familienduell hat Lisa Beyer für sich entschieden. Von den vier Tauben, die sie bei der 81. Bornwaldschau ausgestellt hatte, erhielt eine von den Wertungsrichtern 95 von 97 möglichen Punkten. "Sehr gut", so das Prädikat - in der Schule wäre das für die elfjährige Krumhermersdorferin eine glatte Eins gewesen. Zugleich übertraf sie damit aber auch die Bewertungen für die Tiere ihres Vaters und ihres Opas, die nicht über 94 Punkte hinauskamen. Als Rivalen sehen sich die Familienmitglieder aber nicht. Vielmehr sind sie eine Einheit, die alltägliche Aufgaben der Zucht gemeinsam bewältigt.
"Schon als kleines Kind bin ich mitgekommen, um die Tiere zu füttern", sagt Lisa Beyer über ihre Anfänge. Inzwischen ist das Füllen des Trogs mit der richtigen Körnermischung für sie ein Ritual geworden, das sie nie vergisst. Immer wieder blickt die Fünftklässlerin dabei stolz auf ihre Tiere: "Es ist interessant, wie ihr Körper aufgebaut ist und wie sie sich verhalten." Sicher: Andere Hobbys wie Tanzen oder Keyboardspielen hat Lisa Beyer auch. Aber immer wieder führt ihr Weg auch zum Taubenschlag, in dem ihre Tauben der Rasse Brünner Kröpfer leben. Die Bezeichnung blau mit schwarzen Binden gehört auch noch dazu, denn die Farbe macht die Tiere genauso aus wie der Kropf. Prall gefüllt machte dieses stolz anmutende Blaswerk bei der Bornwaldschau nicht nur Eindruck auf die Preisrichter, sondern auch auf viele junge Besucher.
"Den Kindern etwas zu bieten, liegt uns am Herzen", sagt Ausstellungsleiter Matthäus Weber. Er hatte eine Mal- und Bastelecke vorbereitet, in der er auch Mädchen und Jungen des örtlichen Kindergartens begrüßen konnte. "Ziel ist, ihnen näherzubringen, wie die Tiere leben. Eier und Fleisch kommen ja nun mal nicht aus dem Supermarkt", erklärt der Krumhermersdorfer. Aufklärung über artgerechte Haltung stand bei ihm ganz oben auf der Liste. Interesse für dieses Hobby zu wecken, gehörte sicherlich auch dazu. Immerhin können sich Kinder dann womöglich auch mal freuen, ein Familienduell zu gewinnen.
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