Neuer Shop mitten auf dem Land im Erzgebirge: Kunden sogar aus Zwickau und Freiberg

Sandra Reichel ordnet die Ware im Regal mit den Honigspezialitäten. Bild: Mike Baldauf
Sandra Reichel ordnet die Ware im Regal mit den Honigspezialitäten. Bild: Mike Baldauf

"Freie Presse" vom 28. März 2024, von Mike Baldauf

Weil der Platz für die Ware nicht mehr ausreichte, haben zwei Frauen ihr Geschäft nach Krumhermersdorf verlegt: 200 Quadratmeter Verkaufsfläche in einer früheren Tischlerei.

 

Krumhermersdorf. Während in anderen Läden wegen des wachsenden Online-Handels Kunden wegbleiben und mancher Betreiber nachdenkt, sein Geschäft zu schließen, haben Elke Burckhardt und Sandra Reichel ihren Shop erweitert. Sicherlich liegt das auch an dem speziellen Segment, das Mutter und Tochter bedienen und an den Kundenkontakten, die sie über Jahre aufgebaut haben. Beide betreiben ein Fachgeschäft für Imkereibedarf und Bienenprodukte. Weil ihr Laden in Schönbrunn für das wachsende Sortiment zu klein geworden ist, haben sie sich nach etwas Neuem umgesehen. Fündig geworden sind sie in den Räumen der ehemaligen Tischlerei Maroc Design in Krumhermersdorf. Seit wenigen Tagen bieten sie auf einer Verkaufsfläche von 200 Quadratmetern alles an, was das Imkerherz begehrt.

 

Elke Burckhardt öffnete 2004 ihr erstes Geschäft in Wolkenstein

Die Geschichte des Imker-Shops – so der Name – begann vor 20 Jahren. Mit der Imkerei – ihr Mann ist Hobby-Imker – ist Elke Burckhardt längst vertraut gewesen. „Früher gab es ein kleines Geschäft in Zschopau. Als der Inhaber aus Altersgründen schloss, haben wir den Bedarf gesehen und selbst etwas angefangen“, sagt die gelernte Köchin. Bereut habe sie den Schritt in die Selbstständigkeit nie, obgleich die ersten zehn Jahre hart gewesen seien. In den vergangenen Jahren wuchs das Interesse an der Imkerei. Inzwischen schauen auch viele junge Kunden vorbei, die zum Beispiel das Hobby des Großvaters weiterführen wollen, hat Sandra Reichel festgestellt.

Elke Burckhardt mit einem Smoker. Der damit erzeugte Rauch soll die Bienen ruhigstellen und damit die Arbeit des Imkers erleichtern. Bild: Mike Baldauf
Elke Burckhardt mit einem Smoker. Der damit erzeugte Rauch soll die Bienen ruhigstellen und damit die Arbeit des Imkers erleichtern. Bild: Mike Baldauf

Als ihre Mutter 2004 ihr erstes Geschäft in Wolkenstein öffnete, umfasste das Sortiment eine Grundausstattung. Heute gibt es weit über 2000 Artikel. Darunter Magazine und Beuten, Honigschleudern und Schutzbekleidung in vielen Ausführungen und Qualitäten. Hinzu kommen Kleinteile für die Honigproduktion. „Im Jahr verkaufen wir 60.000 Gläser für 30 Tonnen Honig“, nennt Sandra Reichel ein Beispiel. Zudem gibt es eine Abteilung für Bienenprodukte.

 

Die Kunden kommen aus dem Erzgebirge, dem Chemnitzer Raum und von weiter her – aus Freiberg, Zwickau, sogar aus den alten Bundesländern. Wer sich den Weg sparen möchte, kann auch den Onlineshop nutzen. Der Umsatz darüber macht etwa 20 Prozent aus. Und wovon lebt das Geschäft auf dem Land? „Hauptsächlich von Mund-zu-Mund-Propaganda“, antwortet Elke Burckhardt.

Kopfschutz-Bekleidung für Imker. Bild: Mike Baldauf
Kopfschutz-Bekleidung für Imker. Bild: Mike Baldauf

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